Jusos lehnen städtische Finanzierung von Schießanlage strikt ab

|   Aktuelles

Die Frankfurter Jusos lehnen die geplante städtische Förderung der Schießstände des Landesleistungszentrum ab.

Die Frankfurter Jusos lehnen die geplante städtische Förderung für die Umrüstung der Schießstände des Landesleistungszentrum in Frankfurt-Schwanheim in Höhe von 90.000€ ab, die laut Magistratsvorlage an den Hessischen Schützenverband fließen sollen. Das Projekt wird auch durch das Land Hessen mit 250.000€ unterstützt.

Dazu erklärt Juso-Sprecher Lukas Schneider: „Es ist nicht städtische Aufgabe, für eine Mo-dernisierung von Schießanlagen zu zahlen, insbesondere beim angespannten städtischen Haushalt. Wenn die Anlage schon modernisiert werden muss, soll der Schützenverband oder die Landesregierung die Kosten selbst tragen.“

Warum aus Sicht der Jusos die Unterstützung bei der Modernisierung der Schießanlagen auch inhaltlich abzulehnen ist, macht Juso-Sprecher Paul Lüber deutlich: „Jeder in einem Verein angemeldete Schütze darf die Schießanlagen nutzen, nicht nur Olympioniken und Spit-zensportler, wie die Magistratsvorlage suggeriert. Waffen können somit mit nach Hause ge-nommen werden, was die Anlage unsicherer macht.“

Die Jusos erinnern in diesem Zusammenhang auch an die zahlreichen rechtsextremen Atten-täter, die Mitglieder von Schützenvereinen waren. Dies legt eine mangelnde Kontrolle der Mit-glieder durch die Vereine offen, auch wenn sich die überwältigende Mehrheit der Vereinsmit-glieder vorbildlich verhält.

„Aktuell gehen die Sicherheitsbehörden bundesweit von 750 Rechtsextremisten mit Waffen-schein aus. Die rechtsextremen Attentäter von Hanau und Wächtersbach sowie der Mörder von Walter Lübcke waren Mitglieder in hessischen Schützenvereinen. Dies legt offen, dass die Schützenvereine ihre Mitglieder stärker kontrollieren, auf rechtsextremes Gedankengut prüfen sowie Waffengesetze verschärft werden müssen. Auch wenn die überwältigende Mehrheit der Vereinsmitglieder sich vorbildlich verhält, sollte die Stadt eine finanzielle Beteiligung ablehnen, solange die Missstände nicht behoben sind,“ schließt Juso-Sprecherin Karla Alpers.
 

Zurück